"Winter"

2005, Acryl und Bleistift auf Leinwand. 150 x 67,5 cm.

 

Auch wenn man eine äußerlich sichtbare Nähe zu den vorhergehenden Streifenbildern wie "Ordnung 1" und "Ordnung 2" erkennen mag; "Winter" ist anders. Die distanzierte und logische Rationalität von Kompositionsvorstellungen ist einer heftigen Emotionalität gewichen. "Winter" wurde nicht konstruiert, sondern geboren. Im Schaffensprozess folgte ich den Stimmungen und Farben einer kalten, winterlichen Jahreszeit, inmitten eines exzessiven Wintererlebnisses, begleitet von Schneegestöber, Glühwein- und Zimtgeruch, Räucherkerzen und amerikanischer Weihnachtsmusik. Diese Streifenkomposition ist eine Komposition für die Sinne. Wer das Farbgefüge betrachtet, kann die Schönheit winterlicher Weihnachtszeit förmlich sehen, hören, riechen und spüren. Eine Neuheit im Streifenbild "Winter" ist die Verwendung von irisierenden Pigmenten. Irisierende Pigmente schimmern in wechselnden Farben durch Veränderung von Sicht- und Lichteinfallswinkel. Solche Eigenschaften kommen z.B. bei Perlmuttmuscheln natürlich vor und werden als Pigment heute zunehmend für die Kosmetikindustrie künstlich hergestellt. Das hier u.a. verwendete irisierende Perlmuttweiß strahlt und glänzt so eigentümlich, als wäre der glitzernde Schnee selbst Teil der Leinwand. Die Beziehung von Ordnung vs. Unordnung spielt hier fast keine Rolle mehr. Farbmuster und Farbspuren, die vorher eher gegen das feste Ordnungsgerüst rebellierten, wirken hier eher wie eine abstrahierte und persönlich erlebte Assoziation realer Dinge.

"Winter" Detail